Beschleunigung - Aceleración

 

Junge Kunst aus Schwaben und Spanien

 

Anja Hatt

Zeichnung / Collage

 

Anja Hatt - Zeichnung / Collage

 

Jedes Ziel eröffnet den Ausblick auf ein anderes, das auch vergänglich ist.
Ralph Waldo Emerson

Im Teilchenlabyrith

Als Thema der Arbeit nennt die Künstlerin: Die Spirale der gesellschaftlichen Beschleunigung und deren Auswirkung auf das Individuum. Und die nötige Anpassung der gesellschaftlichen Beschleunigung um den technischen Entwicklungen standhalten zu können.

Wobei sie in diesem Fall unter gesellschaftlicher Beschleunigung die Kontakte eines Individuums pro Zeiteinheit versteht. Hierbei handelt es sich jedoch nicht nur um soziale Kontakte, sondern auch um materielle, informative, emotionale sowie sinnliche. Letztlich geht es also um das Einströmen verschiedenster Einflüsse auf den Einzelnen.

In Großstädten wird man ohne Unterlass mit Menschen und Informationen konfrontiert, aber mit dem Anstieg der Anzahl der Kontakte sinkt jedoch gleichzeitig die Intensität jedes einzelnen und das Individuum verliert an Gewicht. Auf diese Weise findet eine drastische Beschleunigung statt, die man auch mit Kurzlebigkeit gleichsetzen kann und die Beschleunigung findet sich in jedem Prozess, in allem was wir tun.

Zu Beginn eines Prozesses, sei es ein neuer sozialer Kontakt, eine neue Aufgabenstellung, eine neue Idee oder anders, ist eine größe Leere und Freiheit vorhanden, also Raum um Informationen zu sammeln. Diese strömen von allen Seiten auf das Individuum ein. Man beginnt sie aufzusaugen, bis sie überhand nehmen und nicht mehr in ausreichendem Maße verarbeitet werden können. Je mehr Material vorhanden ist, umso näher geröt man an Grenzen und Richtlinien.

Es folgt ein Innehalten und dann beginnt die Sondierung, das Ordnen und die Verarbeitung der angestauten Informationsmenge. Für Entscheidungen oder Reaktionen auf diese Informationsflut bleibt oft nicht genügend Zeit und bevor der Mensch die Verarbeitung der Informationen realisiert, hat deren Auswirkung längst begonnen und einen Wandlungsprozess ausgelöst. Dadurch wird wieder neuer Raum und Freiheit geschaffen für neue Prozesse, Entwicklungen, Probleme, Ideen und Träume. Der Kreislauf beginnt von vorne. Die aus dem Innehalten gewonnene Erkenntnis ist wiederum Auslöser für neue Optimierungsversuche sowie Beschleunigungsprozesse.

 

Über Anja Hatt

1982 geboren in Kempten

lebt und arbeitet in München

seit 10/2006 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei, Prof. Matthias Wähner; seit 10/2008 bei Prof. Peter Kogler.

 

Ausstellungen

01/2008 Stories, Galerie Dina4 Projekte, München

06/2008 die kraftprobe, Gruppenausstellung, Haus der Kunst, München

06/2008 Neuland oder Altbau, München

07/2008 Jahresausstellung 2008, der Akademie der Bildenden Künste, München

12/2008 menschenrinde, Galerie Creative Mind, Gilching

 

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