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Ausstellungsprojekte 22. Februar bis 15. April 2012
Im Turiner Grabtuch, Symbol für den erhöhten Herrn, klingt der Schrei der Passion nach. Es beglaubigt in stillem Anruf jedem Betrachter die Bereitschaft Jesus Christus teilt menschliches Geschick bis in den Tod. Das Begräbnis beglaubigt es in stillen Anruf. Das Turiner Grabtuch führt uns vor jene Wand, vor der alles menschliche Denken und Wissen schmerzhaft aufprallt. Es führt uns auf jenen Weg, auf dem sich alle unsere Möglichkeiten ins Leere verlaufen. Nur im paradoxen „Ausbruch nach innen“, dem in die Erde gelegten Weizenkorn gleich (Joh 12), erwächst geschenkhaft jenes neue Leben, das uns ins Licht hebt. Im Blick auf das Grabtuch weitet sich der Blick. Bernhard Nestler hat das Bild des Begrabenen auf einen Spiegel aufgebracht und nimmt die Betrachtenden hinein in die Dynamik, von der Paulus schreibt: „Wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden“ (1 Kor 15,22) Geheimnis des Glaubens, das sich an uns und unter uns vollzieht!
Credo Ich befinde mich mitten im Prozess einer Ablösung, die an mir geschieht, ohne dass ich es will. Ich gleite und gleite immer weiter fort, irgendwohin ins Leere, wo niemand mehr ist, auch kein Echo, wenn ich versuche zu rufen. Kaum noch sind die Gestade sicher, von denen ich kam; und die Worte, die Namen, die ich einmal hatte, um das Heilige zu benennen, haben sich in Nebel aufgelöst. Vilma Sturm, Barfuß auf Asphalt. Ein unordentlicher Lebenslauf, Köln, 1981
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