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Zyklus von Zeichnungen über das Leben und Martyrium der hl. Afra
Ausstellung im Diözesanmuseum St. Afra, Augsburg

Die gezeigten Zeichnungen entstammen einem umfangreichen Zyklus, an dem die Künstlerin von April bis Juli 2004 arbeitete. Alle gezeigten neun Werke in der Größe 42 x 59,4 cm sind in Kohle auf Papier ausgeführt. Dem Zyklus liegt der historische Text über Leben und Martyrium der Hl. Afra zu Grunde, den Hermann Contractus im 11. Jhr. verfasst hat. Kotek verzichtet auf eine bloße Illustration und nähert sich dem Thema vielmehr in Variationen eines festgelegten Kanons einzelner Motive: Baum, Stamm, Flamme, Foltergerät. Kotek erzählt dem Betrachter keine Geschichte, sondern beschränkt sich wie ein Berichterstatter auf die Darstellung der Werkzeuge. In der Reihung der Blätter, deren Einzelmotive sich nur minimal verändern, entsteht beim Betrachter der Eindruck von Beklemmung, der durch den vollständigen Verzicht auf Farbe noch verstärkt wird.

Ergänzt wird dieser Zyklus durch ein Werk, das bereits 1991 entstand. Auf den ersten Blick bedecken lediglich Farbspuren in unterschiedlichen Rotnuancen die Fläche; sie scheint ganz und gar von einem lodernden Feuer erfasst zu sein. Bei intensiver Betrachtung tauchen jedoch Figuren auf. Ob es sich bei dieser Szene um die Darstellung des Martyriums der Hl. Afra handelt? Diese Interpretation bleibt dem Betrachter überlassen. In jedem Fall erzählt die Auseinandersetzung mit Gewalt gegen Menschen zu den zentralen Themen in Koteks Arbeit.

Kohle auf Papier, 42 x 59,4 cm, 2004
Acryl auf Papier, 25,4 x 37 cm, 1991

 

Die Präsentation der Arbeiten fand im Rahmen der Sonderausstellung Hl. Afra - Eine frühchristliche Märtyrerin in Geschichte, Kunst und Kult des Diözesanmuseums St. Afra, Augsburg statt. Zu dieser Sonderausstellung ist ein Katalog erschienen, herausgegegen von Prof. Dr. Manfred Weitlauff und Melanie Thierbach MA (ISBN 3–89870–186–7).